Ein Datenprojekt der Volontäre der Evangelischen Journalistenschule
Datenjournalismus-Projekt
Seit Februar 2017 machen wir unser Volontariat an der Evangelischen Journalistenschule, gehen jeden Tag durch die Jebensstraße in Berlin, vorbei an der Bahnhofsmission und der Caritas Obdachlosenambulanz . Ständig sind wir in Blickkontakt mit den Gästen der Einrichtungen, selten in Begegnung. Höchste Zeit, das zu ändern. Das haben wir mit unserem Datenjournalismus-Projekt zu Obdachlosigkeit in Berlin versucht. Um die Geschichten und Schicksale hinter den Daten kennenzulernen, sind wir in den letzten Wochen unseren Nachbarn begegnet, haben uns mit Strukturen vertraut gemacht und wissen jetzt: es gibt wenige Statistiken, einen Unterschied zwischen den Begriffen „obdachlos“ und „wohnungslos“ und ganz viele niedrigschwellige AngeboteGlossar.
Redaktion
Ann-Kathrin Jeske ist wütend. Die genauesten Daten bescherte ihr ein ehrenamtlicher Helfer einer Notunterkunft – weil der Senat keine Zahlen erhebt. @ann_kathrinjes
Birte Mensing kann jetzt erst recht nicht mehr „nein“ sagen, wenn sie jemand nach ’nem Euro fragt. So betreibt sie jetzt Umverteilung im Kleinen. @mensbirte
Christina Spitzmüller weiß jetzt, wie sie Läuse von Milben unterscheiden kann. Und hofft, dass sie dieses Wissen nie brauchen wird. @spitzderspatz
Franziska Hoppen hat im Laufe des Projekts ziemlich viele Hunde gekrault. Meistens ging es denen besser als ihren Besitzern. @franziskahoppen
Ivy Nortey findet es traurig, dass in unserer Gesellschaft so viele Menschen untergehen, und damit meist alleine gelassen werden.
Johanna Kleibl hat gelernt, wie groß die Hürden auf dem Weg zur eigenen Wohnung für viele Menschen sind und findet, dass sich das ändern muss. @berlinjourno
Laura Eßlinger hatte es eigentlich nie so mit Zahlen. Bis sie nach langer Recherche auf ein paar ganz besondere gestoßen ist, die mit sich arbeiten ließen. @Karla_Kolumna1
Marlene Brey wundert sich nicht über blinde Flecken in der Statistik. Daten machen Probleme sichtbar und Missstände bleiben durch fehlende Zahlen unsichtbar. @MarleneBr3
Milena Hassenkamp hat wenig am Thema überrascht: Wohnungsnot und prekäre Beschäftigungsverhältnisse bringen zunehmend auch Frauen auf die Straße. @Milena_Fee
Paul Hildebrandt nimmt Alltägliches nach der Recherche jetzt anders wahr: Einfach so zum Klo gehen zu können – das ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. @hpauljon
Rachelle Pouplier weiß: Die typische obdachlose Frau gibt es nicht. Jeder kann durch unglückliche Umstände auf der Straße landen. Als Journalistin ist auch sie nicht davor gefeit. @Chel_Plier
Shea Westhoff lernte Klaus kennen, der sagte: „Die Leute hier wollen am liebsten sofort springen. Aber die trau’n sich nicht, weil ’se nicht wissen, was danach kommt.“ @Thumult
Sofie Czilwik ist nach dem Projekt klar: Ohne Geld läuft nichts und Zahlen sind immer auch politisch. Am Ende leiden darunter Menschen – aber auch die ganze Gesellschaft. @hatkeintwitter
Sylvia Lundschien war beeindruckt von der Energie der medizinischen Helfer, die Leib und Seele der Obdachlosen zusammenhalten. Auch wenn es der fünfte Anlauf ist. @s_lundschien
Theresa Krinninger war skeptisch. Gibt es immer mehr Obdachlose aus Osteuropa in Berlin? Bei der Recherche ist sie auf wenig Daten gestoßen, aber auf viele Stereotypen. @theresatheresat
Theresa Liebig dachte vor der Recherche: „In Deutschland muss niemand auf der Straße leben!“ Jetzt weiß sie, dass Theorie und Praxis weit auseinander driften. @_theresalie
Umgesetzt mit Unterstützung von:
Cornelia Geissler hat viel über das Thema Obdachlosigkeit gelernt. Es hat ihr Spaß gemacht, bei der Gestaltung und Umsetzung der Projekte zu helfen. @cogiHH
Michael Hörz fragte sich bei der Betreuung der Projekte oft: „Warum fällt es manchen Organisationen so schwer, Daten rauszugeben?“ Er bleibt aber zuversichtlich. @data_meining